17 - Das zweite Buch der Erinnerung (Die Bücher der Erinnerung 2) (German Edition) by Rose Snow

17 - Das zweite Buch der Erinnerung (Die Bücher der Erinnerung 2) (German Edition) by Rose Snow

Autor:Rose Snow [Snow, Rose]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2016-12-03T23:00:00+00:00


Am nächsten Morgen traf ich mich mit Conny in einem Café, um mir vor der Schule noch einen Chai Latte zu holen. Es tat gut, mit Conny über Gerüchte und die Schule zu reden, als würde ich ein ganz normales Leben führen, das ich in Wirklichkeit nicht tat. Ich erzählte Conny, dass ich mit Finn für den Selbstverteidigungskurs trainiert hatte, und sie war hin und weg.

„Finn zu schlagen ist doch sicher viel besser, als ihn zu küssen“, sagte sie.

„Ich nehme es an“, erwiderte ich, während ich meinen Chai Latte aus dem Pappbecher schlürfte. „Und ich habe nicht vor, ihn zu küssen, um die These zu bestätigen.“

Conny kicherte und wir gingen die breite Treppe zum Schulgebäude hinauf. „Dabei würden so viele Mädels etwas darum geben, Finn zu küssen.“

„Du auch?“, fragte ich.

Conny schüttelte den Kopf und nahm rasch einen Schluck aus ihrem Becher. „Ne, sicher nicht. Er ist schließlich dein Bruder.“

„Er ist nicht mein Bruder, Conny. Hör auf, ihn so zu nennen.“

Sie zwinkerte mir zu. „Okay, dann ist er eben dein Nicht-Bruder. Aber trotzdem will ich ihn nicht küssen.“

„Und wen würdest du gern küssen?“, fragte ich etwas leiser. Wir waren früh dran und es waren erst wenige Menschen im Schulgebäude, aber unsere Unterhaltung musste trotzdem nicht jeder mitbekommen.

Conny fuhr sich durch ihre dunklen Locken. „Also, Herrn Nott fände ich ganz nett. Oder Louis.“

Ich verschluckte mich beinahe an meinem Chai. Auch wenn ich Connys Schwärmerei für Louis wahrgenommen hatte, hatte ich doch gehofft, dass sie in der Zwischenzeit verklungen war.

„Louis?“, wiederholte ich und versuchte, nicht zu skeptisch zu klingen.

„Ja, Louis“, erklärte Conny und reckte das Kinn. „Oder hast du etwas dagegen?“, fragte sie und sah mich seltsam durchdringend an. „Kannst du dich zwischen Adrian und Louis etwa nicht entscheiden?“

Ich schüttelte den Kopf. „Wie kommst du denn darauf, Conny?“

Wir bogen Richtung Klasse ab. „Ich hab schließlich Augen im Kopf. Und immer wenn Louis dich sieht, scheint er nur Augen für dich zu haben.“

„Keine Ahnung“, sagte ich schnell und war froh, dass wir das Klassenzimmer erreicht hatten. Ich legte meinen Rucksack auf meinem Platz ab. „Ich geh noch schnell auf die Toilette“, sagte ich dann, um dem Gespräch für den Moment zu entkommen.



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